Jeden Tag verlieren wir 50 bis 100 Haare, was ganz normal ist. Manche Menschen leiden jedoch, meist aus hormonellen und genetischen Gründen, an einer vorübergehenden oder sogar irreversiblen Alopezie. Dennoch hat jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben abnormalen Haarausfall erlebt oder wird ihn erleben.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass auch kleine Details in unserem täglichen Leben die Ursache für abnormalen (sei es vorübergehenden oder dauerhaften) Haarausfall sein können
Jahreszeitenwechsel
Vielleicht haben Sie einen Anstieg des Haarausfalls in der Nebensaison bemerkt, z. B. mit Beginn des Frühlings oder Herbstes? Keine Panik, das ist normal! Wir alle erleben einen verstärkten Haarausfall, wenn wir von einer Jahreszeit zur anderen wechseln, besonders wenn der Herbst kommt. Dieser jahreszeitenbedingte Haarausfall kann bis zu 6 Wochen andauern und bis zu 4-mal stärker sein als der gewohnte Ausfall. Dieses Phänomen ist nur vorübergehend, betrifft nicht unbedingt alle Personen und kann von einigen sogar unbemerkt bleiben.
Sonne
Die Sonne ist wohltuend für das Haar und hilft ihm, schneller zu wachsen. Sie lässt es aber auch schneller herausfallen! Haare, die zu sehr der Sonne ausgesetzt sind, sind besonders gefährdet. In der Tat können die Sonnenstrahlen den Abtransport von Fettsäuren aus dem Talg verlangsamen. Wenn diese Fettsäuren unter der Epidermis verbleiben, werden sie zu Toxinen, die die Blutversorgung verlangsamen und dazu führen, dass das Haar dünner wird oder sogar ausfällt. Sie können auch das Nachwachsen im Herbst verlangsamen. Auch längeres Baden im Meer schadet dem Haar.
Ein solcher Haarausfall tritt jedoch nur vorübergehend auf, also keine Sorge!
Hormonelle Störungen
Alopezie kann verschiedene Formen annehmen und unter anderem auch durch bestimmte hormonelle Störungen verursacht werden. Diese Form der Kahlheit ist oft progressiv und diffus und betrifft vor allem Frauen.
Diese Störungen betreffen folgende Hormone:
- Hormone der Schilddrüse: Überproduktion (Hyperthyreose) oder Unterproduktion (Hypothyreose) des Hormons,
- Hormone der Hirnanhangsdrüse: abnehmende Hormonproduktion (Hypopituitarismus),
- männliche Hormone: z. B. übermäßig produzierte Androgene (mikropolyzystisches Ovarsyndrom),
- weibliche Hormone: z. B. Östrogene, die während der Menopause abnehmen
Psychologische Ursachen
Der psychische und physische Zustand einer Person kann einen Einfluss auf den Haarausfall haben.
Was passiert dabei?
Tatsächlich erhöht ein Zustand großer körperlicher oder psychischer Belastung die Ausschüttung von Androgenen (männliche Hormone) und verursacht Haarausfall.
Auch ein emotionaler Schock, ein Trauerfall, eine Operation, hohes Fieber, eine Blutung und sogar eine starke Depression können eine Alopezie auslösen.
Trichotillomanie
Die radikalste und ungewöhnlichste Art der Glatzenbildung ist die Trichotillomanie. Diese psychische Erkrankung, die man auch als OCD (Zwangsneurose) bezeichnen kann, ist seit dem Jahr 2000 offiziell als solche anerkannt. Die von dieser Krankheit betroffene Person reißt sich immer wieder zwanghaft die Haare aus. Manche essen ihr ausgerissenes Haar, andere verbringen ihre Zeit damit, daran herumzufummeln, um ihre Ängste zu beruhigen. Frauen sind am meisten betroffen. Die Folge: Die Haarzwiebel wird traumatisiert und das Haar kann kraus oder weiß nachwachsen.
Ernährungsprobleme
Eine Diät kann mit Nährstoffmangel. Magnesium-, Kalzium-, Kalium-, Zink- oder Eisenmangel, Mangel an Vitaminen oder Mineralien einhergehen und ist eine sehr häufige Ursache für Haarausfall. Denken Sie also auch an die Wirkung, die eine Schlankheitsdiät haben kann.
Unsere Ernährung enthält heute viel zu viele saure Stoffe und weniger basische (alkalische) Stoffe. Eine zu säurehaltige und zu mineralstoffarme Ernährung kann die Haarwurzeln abtöten und zu fortschreitendem Haarausfall führen.
Haarpflegeprodukte
Worin besteht die Schönheit einer Frau? Ein schönes Gesicht, eine weibliche Figur, ein strahlendes Lächeln … vor allem jedoch schönes Haar! Indem wir unser Haar pflegen, glauben wir, dass wir ihm etwas Gutes tun, doch unser Verhalten gegenüber unserem Haar kann manchmal dazu führen, dass es leidet und ausfällt.
Bestimmte Dinge sollten vermieden werden:
- Zu häufiges Fönen mit oftmals zu starker Hitze
- Zu häufiger Gebrauch des Glätteisens
- Zu starke und aggressive Shampoos und Spülungen
- Haarverlängerungen
- Zu häufige Dauerwellen
- Zu aufhellende und aggressive Färbemittel
- Zu straffe Haarknoten, die die Kopfhaut schwächen
Medizinische Behandlungen
Haarausfall kann eine Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten sein: Eine Chemotherapie verursacht beispielsweise einen totalen, wenn auch vorübergehenden (für die Zeit der Behandlung) Verlust aller Körperhaare.
Zudem fördern auch Antikoagulanzien, Androgene, Lithium, androgene Gestagene, Antidepressiva, Antiepileptika, Neuroleptika, Anti-Aldosteron, synthetische Antithyreostatika, Kortison und seine Derivate den Haarausfall.
Eine Strahlentherapie am Kopf, die oft zur Krebsbekämpfung eingesetzt wird, führt immer zum Verlust von Haaren, Wimpern und Augenbrauen. Dieser Haarausfall beginnt etwa 2 Wochen nach der Bestrahlung nach und nach auf. Eine Strahlentherapiesitzung kann zu Verbrennungen und sogar zu dauerhaften Schäden am Haar führen. So kann der Haarausfall je nach erhaltener Strahlendosis vorübergehend oder dauerhaft sein. Wenn es sich um eine temporäre Behandlung handelt, wachsen die Haare etwa 8 Wochen nach dem Ende der Behandlung nach, und es dauert einige Monate, bevor das Grundhaar nachgewachsen ist.
Entbindung
Die Geburt eines Babys ist sicherlich der schönste Tag im Leben einer Frau, doch in der Hälfte der Fälle sorgt sie auch für stärkeren Haarausfall in den folgenden Tagen, der rund einen Monat dauern kann. Nach der Geburt kann es in der Tat durch die ausbleibenden Blutungen Regel oftmals zu einem massiven, wenn auch zeitlich begrenzten Haarausfall kommen.
Diese Form der postpartalen Alopezie ist völlig normal: Wenn eine Frau schwanger ist, produziert sie eine große Menge an Östrogen, das die Lebensdauer ihrer Haare verlängert und sie stärkt. Nach der Geburt sinkt der Östrogenspiegel erheblich, was zu Haarausfall führt. Dies wird als „reaktionäre“ Alopezie bezeichnet.
Diese Form der Alopezie kann in den schwersten Fällen zu einem Verlust von 20 bis 30 % der Haare führen. Es betrifft hauptsächlich den Bereich am Oberkopf.
Vergiftungen
Man kann sich sehr wohl vergiften, was zu einem Haarausfall führen kann, indem man Folgendes zu sich nimmt:
- giftige Pilze
- giftige Medikamente oder eine falsche Kombination von Medikamenten
- Reinigungsmittel
- Infektionskrankheiten:
Eine leichte und vorübergehende Alopezie kann auftreten bei Ansteckung mit:
- Grippeviren
- Streptokokken
- EBV-Viren (Mononukleose)
Mangel an essenziellen Aminosäuren:
Keratin, der Grundstoff des Haares, macht fast 95 % seiner Struktur aus. Es wird durch Aminofettsäuren (Methionin und Cystein) genährt, die hauptsächlich in tierischen Proteinen enthalten sind, sowie von Spurenelementen. Bestimmte vegetarische und vegane Ernährungsweisen sind daher sehr arm an Aminosäuren und verursachen Mangelerscheinungen, die den Haarausfall fördern.
Außergewöhnliche Ursachen
Eine Alopezie kann nach Verbrennungen, ionisierender Strahlung oder bestimmten Hautkrankheiten wie z. B. Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), bestimmten Hauttumoren oder als Folge eines lokalen Traumas nach einer Prellung bzw. aufgrund von hohem Fieber (Scharlach, Bronchialinfektion) auftreten. Hypo-/Hyperthyreoter Diabetes verursacht ebenfalls Haarausfall.